Die eigene Behinderung...

und meine Motivation anderen Menschen mit Behinderung zu helfen

Als Berater, Trainer und Coach arbeite ich seit vielen Jahren in unterschiedlichen Kontexten und Themengebieten mit Menschen mit Behinderung. Im Speziellen mit Personen, welche eine oder mehrere Arten der Körperbehinderung oder Sinneseinschränkung oder psychische Erkrankungen / Störungen z. B. Depression, Burn-Out haben.

 

Ich selbst bin seit meiner Geburt an einer Sehbehinderung erkrankt, welche inoperabel ist und mich im privaten wie auch beruflichen Alltag seit dem Kindesalter, je nach Situation, mehr oder weniger einschränkt beziehungsweise beeinträchtigt.

Nystagmus - unkontrollierbare Augenbewegungen

Die Erkrankung nennt sich „Nystagmus“, dabei handelt es sich um eine bei mir bereits angeborene Sehbehinderung. Bei einem Nystagmus handelt es sich umgangssprachlich um eine Augenbewegungsstörung.

 

In meinem Fall zeigt sich dies durch eine permanente Bewegung der Augen, welche auch im Tiefschlaf und unter Vollnarkose weiterhin auftritt. Die Ursache dafür ist eine neurologische Störung bei der Kommunikation zwischen dem Zentralen Nervensystem (ZNS) und dem Sehnerv. Dabei werden elektrische Impulse nicht korrekt weitergeleitet und verarbeitet. Ebenso sind sowohl der Sehnerv als auch weitere Nervenbahnen nicht korrekt oder gar nicht angeschlossen.

Die Auswirkung ist eine dauerhafte Bewegung der Augen in alle Richtungen, welche vorab nicht festgelegt ist und auch nicht beeinflusst werden kann. Zudem ist auch die Geschwindigkeit der Augenbewegungen nicht kontrollierbar. Da ich zusätzlich seit meinem circa 8. Lebensjahr an Bluthochdruck leide beeinflusst dies ebenso die Geschwindigkeit der Augenbewegungen. Dabei kann man festhalten, dass je höher der Blutdruck ist, je schneller bewegen sich die Augen und desto schneller bewegt sich alles was sich im Sichtfeld befindet. 

Auswirkungen im Alltag

Die Auswirkungen dieser Sehbehinderung sind vielfältig und wie bereits erwähnt teilweise stark im Alltag einschränkend. Bei mir selbst sind dies unter anderem:

  • Einschränkung des visuellen Sichtfeldes
  • Schärfenerkennung nur im unmittelbaren Nahbereich
  • Treppenstufen vor allem Gittertreppen und Waschbetonplatten sind praktisch nicht begehbar
  • Höhenunterschiede, je nach Untergrund, sind so gut wie nicht erkennbar
  • Geschwindigkeiten und Abstände können sehr schlecht eingeschätzt werden
  • Kurzsichtigkeit
  • verlangsamtes Lesen
  • Schriftarten und Schriftgrößen benötigen einen bestimmten Abstand, Form und teilweise auch Farbe
  • permanente Bewegung der gesamten Umgebung (auch feststehende Objekte)
  • Arbeiten, welche eine genaue Präzession erfordern sind nicht möglich
  • der Erwerb eines Führerscheins ist nicht vorhanden
  • und vieles mehr…

Aufgrund der oben genannten Beeinträchtigungen waren Probleme in der Schule und Ausbildung an der Tagesordnung. Die Gründe dafür waren vielfältig. Angefangen von Problemen bei der Einhaltung von Rändern und Rahmenlinien bei Arbeitsblättern, Zeitüberschreitungen usw.

Weitere Informationen

Ich habe vor diesbezüglich bei Gelegenheit ein Video zu drehen um die genauen Hintergründe, Ursachen, Beeinträchtigungen und für mein Leben gefundenen (sofern möglich) Lösungen zu dokumentieren. Da in einem Video dies wesentlich besser zu schildern und erklären ist als in reiner Textform.

 

Wichtig war mir persönlich Ihnen / Euch hier einmal einen Ersteindruck über meine vorliegende Behinderung zu verschaffen und in einer eventuellen Zusammenarbeit mit mir zu ermutigen nicht aufzugeben und euer Leben trotz Behinderung in die Hand zu nehmen. Nur weil man eine Behinderung hat, bedeutet dies nicht, dass man nichts im Leben erreichen kann. Der Weg ist zwar nicht immer einfach oder geradlinig, aber es gibt Möglichkeiten und Alternativen dennoch seinen Weg zu gehen. Gebt also nicht auf und macht weiter, egal was kommt. Wer nichts tut, tut genau das falsche.